Correct interaction between the spine, pelvis, and hip is an essential condition for successful progress after total hip replacement. Spinal pathologies, such as degeneration, fractures, and spinopelvic imbalance with and without lumbar fusions, are closely associated with an increased risk of impingement or even dislocation of the prosthesis. To significantly reduce this risk, various parameters are required to quantify the risk groups. Knowledge on the presence of stiffness of the spine (change in pelvic tilt between standing and sitting at < 10°) and sagittal spinal deformity (pelvic incidence-lumbar lordosis mismatch > 10° or 20°) is essential in identifying patients with corresponding risk. The individual risk profile can be assessed through a specific history and examination. Before total hip arthroplasty, a routine preoperative workup is recommended for high-risk patients: using information from standardised preoperative radiographs while sitting and standing (pelvis, anteroposterior view, lying and standing; spine and pelvis, lateral view, standing and sitting). Important changes can be made during the surgery. If the spine is stiff, attention should be paid to the position of the cup, with increased anteversion, sufficient offset, and larger head that is secure to dislocation – to reduce the risk of dislocation. In the case of a sagittal spinal deformity, the functional coronary pelvic level must be carefully controlled so that it is better to use double mobility cups. Digital systems, such as navigation and robotics, can optimise component positioning although, so far, there is little evidence that the complication rate decreased. Therefore, further studies are warranted.
Ein korrektes Zusammenspiel von Wirbelsäule, Becken und Hüfte ist eine wesentliche Voraussetzung für einen komplikationslosen Verlauf nach Implantation einer Hüfttotalendoprothese. Wirbelsäulenpathologien wie Degeneration, Frakturen oder spinopelvine Dysblance mit und ohne lumbale Fusionen gehen eng mit einer erhöhten Gefahr eines Impingements oder sogar einer Luxation der Prothese einher. Um dieses Risiko entscheidend reduzieren zu können, sind verschiedene Parameter zur Quantifizierung der Risikogruppen erforderlich. So sind die Kenntnis des Vorliegens einer Steifheit der Wirbelsäule (Veränderung der Beckenkippung zwischen Stehen und Sitzen von < 10°) sowie einer sagittalen Wirbelsäulendeformität (PI-LL-Mismatch > 10 bzw. 20°) essenziell, um die entsprechenden Risikopatienten erkennen zu können. Durch eine gezielte Anamnese und Untersuchung kann das individuelle Risikoprofil eingeschätzt werden. Vor Implantation einer Hüfttotalendoprothese empfiehlt sich bei diesen Risikopatienten ein routinemäßiges präoperatives Work-up. Durch die Informationen aus standardisierten präoperativen Röntgenaufnahmen im Sitzen und Stehen (Becken a. p. liegend und stehend, Wirbelsäule und Becken lateral stehend und sitzend) kann intraoperativ dementsprechend reagiert werden: Bei einer Steifheit der Wirbelsäule sollte zur Verminderung des Luxationsrisikos auf eine Pfannenpositionierung mit erhöhter Anteversion und auf ein ausreichendes Offset sowie auf einen luxationssichereren größeren Kopf geachtet werden. Bei einer sagittalen Wirbelsäulendeformität muss vor allem der funktionellen koronaren Beckenebene Beachtung geschenkt werden, wobei der großzügige Einsatz von Double-Mobility-Pfannen nicht vernachlässigt werden sollte. Digitale Systeme wie Navigation und Robotik können die Komponentenpositionierung idealisieren, wobei bisher kaum Evidenz für eine reduzierte Komplikationsrate besteht und weitere Studien erwartet werden.